Das Puzzle-Prinzip unserer Ansichtsbildung kann man am besten mit den Klischeebildern von unterschiedlichen Ländern veranschaulichen.
Unter Klischee versteht man eine eingefahrene Vorstellung von etwas, ein Stereotyp.
Diese Klischees bekommt man auch meist durch die Medien vermittelt. Viele Leute, die ein Land nie besucht haben,
können trotzdem mit einer beneidenswerten Zuversicht über die typischen Eigenschaften und Gewohnheiten seiner einheimischen
Bevölkerung sprechen. Über das für das Land typische Essen glaubt man auf jeden Fall Bescheid zu wissen.
Sieht man oder spricht man von einem Gericht so wird oft eine Assoziation zu einem bestimmten Land erweckt.
Obwohl das Land noch Unmengen an anderen interessanten und typischen Merkmalen und auch Spezialitäten anbietet, gibt es lediglich
einige wenige, die in Verbindung mit dem Land immer genannt werden. Ich versuchte die Puzzles unserer Essensklischees zusammenzufinden.
Als Ergebnis entstand die Aquarell-Serie "Stereotypen".
Die Überlegungen über die Gegensätzlichkeit, die Polarität der Natur und der Welt, von der noch Hegel gesprochen hatte, gab mir die Anregung
zu der Serie "Verbindungen".
Die zwei Pole, die zusammengehören, die sich zu einem Ganzen vervollständigen, die ohne einander nicht erfahrbar sind,
wie zum Beispiel Tag und Nacht, Licht und Schatten, Männlich und Weiblich, Gutes und Böses, sind für mich ein faszinierendes und
inspirierendes Thema. Die Natur und das Leben setzen die Reihe weiter fort.
Wir wissen aus der Geschichte und beobachten es auch heute, wie die früher scheinbar gegensätzlichen Kulturen und Mentalitäten
verschmelzen. Die neuen Völker entstehen, aber es müssen sich gleichzeitig auch die Gegensätze bilden, denn es ist das Naturgesetz.
Außerdem nur so kann der Erkenntnisprozess erfolgen.
Die Polarität des Paares "Männlich und Weiblich" wird dadurch noch stärker ausgeprägt ("Yin und Yang").
Es gibt jedoch auch Verbindungen, die nicht durch Polarität der Natur, sondern durch das menschliche Tun entstanden sind.
Hier haben die "Pole" auf den ersten Blick mit einander gar nicht zu tun. Der Mensch baut jedoch zwischen ihnen eine Art der Verbindung,
die künstliche Polarität erzeugt. So gehören das Öl und die Waffe zusammen ("Das neue schwarze Quadrat").
Das Öl-Geld wird für die Waffenproduktion benutzt um wiederum mit dieser Waffe fürs Öl zu kämpfen.